Donnerstag, 16. September 2010

Endlich ein Auto...

So, da ich mit meinem Beiträge der Zeit immer noch ein wenig hinterherhinke, hier das nächste Update:

Also das erste Wochenende nach Semesterstart war gleich ein sehr langes Wochenende, denn wir hatten nicht nur am Freitag frei, sondern am Montag war auch noch Labor Day! Also ein schönes 4-Tage-Wochenende. Diese vier freien Tage wollten wir dann natürlich auch nutzen und haben uns dafür entschieden in den Yosemite National Park zu fahren. Für die Ortsunkundigen: der Nationalpark liegt relativ zentral in Kalifornien, etwa 150 Meilen östlich von San Francisco und ca. 350 Meilen (560km) von Long Beach entfernt. Um dahin zu kommen, brauchten wir aber natürlich ein Auto. Wir hatten zwar schon länger überlegt uns hier ein Auto zuzulegen aber jetzt mussten wir uns dem Thema doch ernsthaft mal annehmen. Zu unserer großen Freude konnte dieses Problem recht schnell gelöst werden. Nachdem wir schon öfter mal mit Robert und Sandy (zur Erinnerung: das sind die beiden, bei denen wir die ersten 2 Wochen gewohnt haben) darüber gesprochen haben, wo wir denn am günstigsten ein Auto mieten können, haben sie uns die denkbar beste Lösung angeboten: Robert leiht sich ein Auto von seiner Ex-Frau und er leiht uns dann bis Mitte Dezember sein Auto! Als Gegenleistung müssen wir dann lediglich in den nächsten 2 Wochen bzw. Wochenende auf das Haus der beiden aufpassen (Garten bewässern, Katzen füttern, usw.). Ein unschlagbarer Deal meiner Meinung nach. Also sind wir jetzt für den Rest unseres Aufenthalts hier im Besitz eines 2008er Mitsubishi Eclipse Spyders. Ziemlich cool, oder?
Naja, aber ohne Auto geht in den USA auch einfach nicht viel. Alternativ wäre Bus fahren oder Fahrrad fahren möglich und beides ist mehr schlecht als recht. Mit dem Fahrrad kann man im Prinzip nur zur Uni fahren. Oh, habe ich eigentlich erwähnt das ich mir vor 3 Wochen ein Fahrrad gekauft habe? Nein? Hab ich aber. Also mit dem Fahrrad zur Uni geht (sind nur ca. 2km), aber weiter zu fahren wird schon gefährlich. Es gibt hier nämlich keine Fahrradwege, wenn man ganz viel Glück hat mal eine Bike Lane auf der rechten Seite. Man muss also ganz normal mit auf der Straße fahren. Und wenn man dann mal links abbiegen will auf einer fünfspurigen Straße wird es richtig lustig! Rechts fahren ist aber auch schlecht. Denn wenn man mal geradeaus will an der Kreuzung und das Auto links neben einem nach rechts. Naja ihr könnt es euch vielleicht denken. Und falls ihr denkt, die Autofahrer müssen doch auf Fahrräder achten beim Abbiegen...vergesst es, macht keiner. Liegt aber auch daran, das kaum jemand Fahrrad fährt hier und die Chance jemanden zu erwischen dann einfach zu gering ist. Die andere Alternative wäre der Bus. Ich muss Long Beach ja zu Gute halten, dass es sehr viele Buslinien gibt und auch sehr viele Stationen, so dass man eigentlich überall mit dem Bus hinkommt. Und da der Amerikaner an sich ja sehr lauffaul ist, sind die Stationen auch teilweise nur 50m voneinander entfernt. Das Problem ist nur, dass die Busse nur alle 30 Minuten fahren und das auch sehr unregelmäßig. Außerdem gibt es im Prinzip keinen Fahrplan. Na gut, es gibt schon einen Fahrplan, und ich bin mir fast sicher die Busse fahren an ihrer Starthaltestelle auch pünktlich los, aber wir wohnen halt an Haltestelle 35 oder so. Jedenfalls kommen je nach Verkehrslage die Busse bei uns immer irgendwann. Mal nach Fahrplan, mal 15 Minuten früher, mal 20 Minuten später. Macht dann auch irgendwann keinen Spaß mehr immer 30 Minuten zu warten an der Haltestelle....auch wenn wir mit unserem Studentenausweis umsonst fahren können. Das ganze Land ist halt darauf zugeschnitten, dass sich die Menschen nur mit dem Auto fortbewegen. Wir jetzt zum Glück auch :-).

Aber ich bin mal wieder von meinen Erzählungen abgekommen. Wir sind also am Labor-Day-Weekend mit unserem Auto in Richtung Yosemite National Park gefahren. Genauer gesagt waren wir letztlich aber in drei Nationalparks. Dem Sequoia, dem Kings Canyon und dem Yosemite National Park. Als wir am Freitagmorgen gestartet sind, sind wir als erstes zum Sequoia National Park gefahren, da dieser ohnehin fast auf dem Weg liegt wenn man zum Yosemite fährt. Die Hauptattraktion des Parks sind vor allem die großen Sequoias, die größten Bäume der Welt. Natürlich mussten wir uns dann auch den größten Baum der Welt anschauen, General Sherman. Schon echt beeindruckend wie groß die sind. Am Abend sind wir dann weiter zu unserem Hotel gefahren, haben noch ein paar Einkäufe erledigt und haben dann den Samstag und Sonntag im Yosemite Nationalpark verbracht. Was man da schönes machen kann: die schöne Landschaft genießen, Wandern, Picknicken oder einfach mit dem Auto durch die Berge fahren. Und weil man sowas immer so schlecht beschrieben kann, hab ich natürlich auch das ganze Wochenende fleißig Fotos gemacht (ihr kennt den Link ;-)). Das einzig Negative an dem Wochenende war nur, dass außer uns leider noch Zehntausende andere Leute die Idee hatten das Labor-Day-Weekend im Yosemite zu verbringen. Das führte dann leider vor allem an den großen Touristenattraktionen zu langen Staus und riesigen Menschenmassen. Am Montag sind wir dann auf unserem Rückweg nach Long Beach noch durch den Kings Canyon National Park gefahren und haben dort noch einen kurzen Stopp in bei einer Höhle gemacht, in der ich leider meine Sonnenbrille verloren habe :(. Und jetzt spart euch bitte die dumme Frage, was man mit einer Sonnenbrille in einer Höhle macht. Ansonsten war es aber ein sehr schönes Wochenende.
Zurück in Long Beach hat uns dann am Dienstag wieder der triste Uni-Alltag eingeholt. Und trist war es wirklich. Nachdem wir am Wochenende in den Bergen noch Sonne und bis zu 41° hatten, mussten wir am 7.September, dem 34.Tag unserer Reise den ersten Schlechtwettertag erleben. Statt blauem Himmel, wie sonst immer üblich, war es den ganzen Tag bewölkt und am Morgen hat es sogar ein bisschen genieselt. Und das ganze bei nur 23°. Unglaublich sowas, wofür bin ich denn hierher gefahren. Na ok, ich glaube das Wetter in Deutschland ist doch noch ein wenig schlechter. Aber gut, ab Donnerstag war das Wetter dann doch wieder besser und es schien wieder den ganzen Tag die Sonne. Ansonsten habe ich die Woche auch nichts besonderes erlebt. Morgens zur Uni, nachmittags Hausaufgaben machen, einkaufen oder entspannen. Ach ja, ich wollte ja auch noch kurz erwähnen was ich hier eigentlich für Kurse belege. Also für die, die es interessiert: nach den Uni-Richtlinien darf ich 12 Units belegen. Das entspricht normal 4 Kursen, da jeder Kurs 3 Units hat. Mit der Ausnahme, dass Sportkurse nur eine Unit haben. Ich konnte also auch 3 normale Kurse und 3 Sportkurse belegen, für das ich mich dann entschieden habe. Ich belege jetzt also „Mircroprocessor Principles and Applications“, „Electronic Control of Motors“ und „Flight Mechanics“ (nicht ganz E-Technik, aber man muss ja auch mal über den Tellerrand schauen) als normale Vorlesungen und außerdem „Volleyball“, „Basketball“ und „Weight Train“. 

So, da ich es wieder einmal nicht geschafft habe mich kurz zu fassen mach ich an dieser Stelle mal wieder Schluss und sehe, dass ich mit meinem Blog immer noch eine Woche hinter der Zeit zurück liege. Aber ich werde weiter versuchen die Zeit aufzuholen. Versprochen! Bis dahin...

Viele Grüße und ein schönes Wochenende

Sascha

Fotos: http://picasaweb.google.de/109928597509986878187

1 Kommentar:

  1. Das mit dem Auto ist mal RICHTIG frech!!!

    Aber ich gönn es euch ;-)

    Flight Mechanics ist cool, die Professorin kommt aus Belgien glaub ich.

    Was ist denn bitte Weight train?

    Achso noch ne Frage, da das Auto ja ein Zweisitzer ist: Seid ihr nur noch zu zweit unterwegs oder wie oder was?

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