Mittwoch, 22. Dezember 2010

Merry Christmas

Hallo Leute,

wie schnell die Zeit doch vergeht....
mittlerweile bin ich nämlich schon gar nicht mehr in Kalifornien, sondern sitze bereits in Titusville, Florida. Eigentlich wollte ich euch ja noch ein letzte Mal aus dem schönen Kalifornien schreiben, aber durch den ganze Stress beim Auszug und vor allem durch das furchtbare Wetter habe ich das leider nicht mehr geschafft. Aber dazu später mehr. Denn wie immer erzähl ich alles der Reihe nach. 

Also, stehen geblieben war ich ja am Montag vor 2 Wochen, an dem ich meine letzten Hausaufgaben abgegeben hatte. Damit war der reguläre Uni-Betrieb dann auch tatsächlich mehr oder weniger beendet. Denn bis auf einen kleinen Test am Dienstag haben wir in der letzten Woche eigentlich kaum noch was gemacht. In all meinen Kursen gab es nur noch ein paar kurze Zusammenfassungen über das, was wir so die letzten 4 Monate gelernt haben und ein nett gemeintes „Viel Glück“ für die Abschlussprüfungen ein Woche später. 

Außerhalb der Uni sind da schon ein paar spannendere Sachen passiert. Na gut, am Anfang der Woche noch nicht so, aber ich erzähl es trotzdem. Von Montag bis Mittwoch war ich nämlich größtenteils damit beschäftigt, schon mal ein bisschen für meine baldige Abreise vorzubereiten. Da fällt ja denn doch das ein oder andere an. Die Wohnung muss gekündigt werden, unser Fernsehen und Internet muss abbestellt werden, die Möbel, die wir gekauft haben sollen nach Möglichkeit weiterverkauft werden, die Sachen, die wir uns geliehen haben müssen zurückgegeben werden und und und. Was aber für mich persönlich das Wichtigste war: kriege ich die ganzen Sachen, die ich hier gekauft habe überhaupt in meine zwei Koffer? Aber da kann ich euch beruhigen, es sieht ganz gut aus, auch wenn ich schon recht nah am 100-Pfund-Limit bin. Und ansonsten habe ich als braver Student natürlich schon damit angefangen mich auf die Abschlussprüfungen vorzubereiten.
Am Donnerstag sind wir dann aber doch noch einmal vor die Tür gegangen und haben noch eine kleine Tour gemacht. Dabei waren wir dann auch endlich mal auf dem Signal Hill, einem ziemlich großen Hügel mitten in Long Beach, von dem man ein sehr schöne Aussicht über die ganze Stadt hat und bis auf die Skyline von Los Angeles gucken kann, die immerhin knapp 30km entfernt liegt. Und weil es gerade so schön war sind wir danach auch noch ein bisschen die Pazifikküste entlang gefahren, haben das Panorama genossen und uns auf die Suche nach ein paar Strand-Souvenirs gemacht. Man muss ja schließlich auch ein paar Erinnerungen mit nach Hause nehmen. Und um noch mehr Erinnerungen mit nach Hause zu nehmen sind wir am nächsten Tag gleich noch einmal richtig shoppen gefahren. Dabei waren wir dieses Mal im Outlet-Center Los Angeles. Und falls es mittlerweile so klingt als würden wir ziemlich oft shoppen gehen....das Gefühl habe ich irgendwie auch. Aber man kann auch wirklich gut einkaufen gehen hier und es ist echt super günstig. Vor allem die Outlet-Center sind spitze. Anders als in Deutschland haben die Outlet-Center hier nämlich nicht nur den Schrott, der sich sonst nicht verkaufen lässt, sondern sie verkaufen größtenteils das gleiche Sortiment, das auch in den normalen Stores verkauf wird. Nur halt bis zu 70% billiger.  

Nach unserer Shopping-Tour am Morgen hieß es dann aber leider doch: zurück an die Arbeit. Und so war für den Rest des Freitags und den kompletten Samstag erst einmal Lernen angesagt. Aber wer viel arbeitet, der darf sich auch mal was gönnen. Und deshalb waren wir am Sonntag noch einmal den halben Tag am Strand. Aber was will man am 12. Dezember am Strand? Ist doch viel zu kalt da um diese Jahreszeit. Naja, das habe ich auch mal gedacht, aber ich wurde hier eines besseren belehrt, denn an diesem Wochenende ist noch einmal der Sommer zurück gekommen und hat uns Temperaturen bis 30° beschert! Und das mussten wir natürlich ausnutzen und haben uns ein paar Stunden in die Sonne gelegt. Aber am Abend ging es dann leider doch wieder zurück an den Schreibtisch, denn am nächsten Morgen stand auch schon meine erste Abschlussprüfung an. Und am Dienstag schon gleich die Nächste. Aber trotz der schnelle Abfolge der Prüfungen sind doch beide ganz gut gelaufen....glaube ich. Die am Dienstag ein bisschen besser als die am Montag, aber gut. Und danach hatte ich ja dann zum Glück auch ein bisschen mehr Zeit bis zu meiner letzten Prüfung, die erst am Freitag dran war. Aber die Zeit brauchten wir auch, denn es gab da doch noch so ein paar andere Sachen, die wir noch machen wollten bzw. mussten.  
Was wir wollten war unter anderem, noch einmal nach Los Angeles zu fahren. Das haben wir dann auch gleich am Mittwoch gemacht. In Los Angeles angekommen waren wir dann als erstes am Griffith Observatorium und wollten noch einmal die schöne Aussicht über die Stadt genießen. Nur leider hatte sich das Wetter seit dem Wochenende doch schon ziemlich verschlechtert, so dass die Aussicht nicht ganz so schön war und die halbe Stadt im Nebel lag. Also sind wir nach recht kurzem Aufenthalt gleich weiter gefahren, und zwar noch einmal nach Hollywood. Wir brauchten nämlich unbedingt noch ein paar Souvenirs. Davon kann man nie genug haben :-). Aber der eigentlich Grund warum wir nach Los Angeles gefahren sind war, dass wir uns noch eine Fernsehshow anschauen wollten! Also nicht nur im Fernsehen, sondern so richtig im Studio. Und die Show die wir unbedingt sehen wollten, war die „Late-Late-Show with Craig Fergusen“, die wir während unseres Aufenthalts hier kennen und lieben gelernt haben. Bei der Show, handelt es sich wie der Name schon verrät, um eine Lateshow, die immer von Montags bis Freitags um 0:30Uhr auf CBS läuft, die aber wahrscheinlich sonst niemanden, der nicht schon einmal in den USA war, etwas sagen wird. Falls aber doch größeres Interesse daran besteht, was für eine Show das ist: mein Freund Google beantwortet gern alle Fragen. Die Show war ansonsten aber wie erwartet sehr gut, nur aus irgendwelchen Gründen hab ich geglaubt in einem Fernsehstudio sei es immer sehr warm und ich kann von Glück sagen, dass das Wetter an diesem Tag nicht so gut war und ich meine Jacke mit in das Studio genommen habe. Das Studio fühlte sich nämlich mehr nach Kühlschrank an und ich bin mir sicher das die Temperatur auch bis zum Ende der Show nicht über 12° bis 15° lag.  

Ab Donnerstag standen dann die Sachen an, die wir noch machen mussten. Und das waren vor allem Koffer packen und die Wohnung ausräumen. Gut, direkt am Donnerstag habe ich davon noch nicht soviel gemacht, da ich ja wie gesagt noch eine Prüfung am Freitagmorgen hatte, die ganz nebenbei auch ziemlich gut gelaufen ist, aber spätestens danach ging es richtig los. Und vor allem das Ausräumen der Wohnung wurde dann doch ganz schön stressig, denn im Laufe der letzten Monate hatten wir uns doch ziemlich viel Kram von Robert und Sandy zusammengeliehen. Und wie ihr ja wahrscheinlich wisst, fahren wir auch nur ein kleines Cabrio, mit dem sich nicht ganz so viele Sachen auf einmal transportieren lassen, so dass wir auch ein paar mehr Fahrten vor uns hatten. Und zu allem Überfluss hatte sich auch noch das Wetter gegen uns verschworen, denn am Freitagmorgen setzte Dauerregen ein, der auch bis zu meiner Abreise nicht mehr aufhören sollte. Aber trotz all der Widrigkeiten haben wir es doch geschafft am Freitag in zwei Touren schon einen Großteil unserer Sachen rüber nach Rancho Santa Magarita zu bringen und sind dort auch gleich nochmal für die letzten Tagen eingezogen! Und bevor ich das ganz vergessen: am Freitagnachmittag waren wir auch nochmal für eine Stunde in der Uni. Denn für alle Austauschstudenten, die so wie ich am „Study at the Beach“-Programm teilgenommen haben, gab es eine kleine Abschlussfeier bei der auch alle so eine Art Teilnehmerurkunde erhalten habe. Also so ein bisschen wie bei den Bundesjugendspielen, keine Siegerurkunde, nur ein Teilnahmeurkunde :-).  

Am Samstag haben wir dann noch einen letzten Ausflug nach Palm Springs gemacht, um dem Regen ein bisschen zu entkommen. Na gut, eigentlich hat Birthe auch dort Verwandte, die sie noch gerne besuchen wollte, aber das wir damit noch einmal ins Trockene gefahren sind, war auch ganz angenehm. Denn am Sonntag mussten wir noch einmal zurück in unser Apartment und die letzten Sachen abholen und das war absolut kein Vergnügen, da der Regen noch weiter zugenommen hatte und mittlerweile der halbe Apartmentkomplex unter Wasser stand. Denn das größte Problem mit dem Regen ist, das Kalifornien überhaupt nicht darauf eingestellt ist und das Kanalisationssystem dementsprechend schlecht ist, wenn denn überhaupt vorhanden. Und das führt dann natürlich auch unweigerlich dazu, dass alle Straßen und Fußwege restlos überfluten. Vor allem in unserem Wohnkomplex, denn hier gibt es gar keine Kanalisation und alle Fußwege standen etwa 5 bis 10cm unter Wasser. Und damit war die einzige Möglichkeit unsere Sachen zum Auto zu transportieren barfuß durch das Wasser zu waten, oder besser gesagt zu rennen, damit man selber und die Sachen die man gerade trägt nicht zu nass werden. Ich sag euch: ein Riesenspaß für die ganze Familie. Zum Glück konnten wir aber unser Auto in der Garage parken und zumindest im Trockenen einladen. Und nach etwa 4 Stunden war es dann doch endlich geschafft und wir konnten völlig durchnässt unser Apartment auf nimmer Wiedersahen verlassen.  
Am Sonntagabend gab es dann noch einen letzten original kalifornischen (kann man das so sagen?) Burger bei In-N-Out-Burger, bevor am Montagmorgen der Koffer abreisefertig geschlossen wurde und es endgültig Abschied nehmen hieß. Abschied nehmen vor allem von Robert und Sandy, die uns während unseres Aufenthalts hier bei so vielen Sachen geholfen und unterstützt haben und die fast wie eine Familie immer für uns da waren. Dafür auch an dieser Stelle nochmal ein ganz großes Dankeschön (auch wenn sie das mangels Deutschkenntnisse wohl nie lesen werden)! Ja und danach ging es zum Orange County Airport nach Santa Ana, von wo aus es für mich zunächst nach Orlando, Florida in den Urlaub gehen sollte. Und hier habe ich mich dann auch erst einmal von Birthe verabschiedet, die direkt nach Washington fliegt und die ich dann dort erst am 27. wiedertreffe. 

Mit meinem Flug hatte ich dann allerdings wieder nicht viel Glück! Vielleicht erinnert sich der ein oder andere ja noch daran, was ich nach meinem chaotischem Hinflug geschrieben habe: jeder der es sich leisten kann sollte immer Direktflüge buchen! Ich konnte es mir nicht leisten und habe es zu meinem Leidwesen dann auch wieder nicht gemacht. Und so hatte ich einen Flug von Santa Ana nach Orlando mit Zwischenstopps in Las Vegas und St. Louis, allerdings ohne das ich das Flugzeug wechseln musste. Dachte ich. Denn wie das Schicksal so spielt, war an dem Flugzeug etwas kaputt und ich durfte in St. Louis doch das Flugzeug wechseln. Da aber kein anderes Flugzeug bereit stand hatte ich außerdem noch einen schönen dreistündigen Flughafenaufenthalt gewonnen! Und das führte dann auch gleich zum nächsten Problem. Denn ich hatte in Orlando extra ein Hotel mit Airport-Shuttle gebucht, um mir die Taxikosten zu sparen. Blöd nur, dass der Shuttle-Service nur bis Mitternacht gearbeitet hat und ich dank der dreistündigen Verspätungen erst eine halbe Stunde nach Mitternacht in Orlando angekommen war. Also durfte ich doch noch für 22$ mit dem Taxi ins Hotel fahren. Super! Aber zumindest haben meine Koffer auch den Weg nach Orlando geschafft und das Hotel war auch ok. Wenigstens etwas. 

So, und das soll’s dann auch endlich für heute gewesen sein.  Alles aus Florida gibt es dann beim nächsten Mal. Der Beitrag ist leider auch mal wieder ziemlich lang geworden, aber mir fällt halt immer zwischendurch so viel ein, was ich noch erzählen will :-). Entschuldigt bitte, falls ich euch zu sehr langweile. Ein kleines Update für meine zukünftige Reiseplanung muss ich aber trotzdem noch loswerden. Entgegen meiner ursprünglichen Planung werde ich nämlich Silvester nicht in New York, sondern in Washington verbringen und dann erst am 2.Januar weiter nach New York reisen. Zur Begründung: nur weil Silvester ist, bezahle ich keine 400$ oder aufwärts für eine Hoteübernachtung! 

So, damit ist dann auch wirklich Schluss. Ich wünsche allen die bis jetzt durchgehalten haben und immer noch meinen Blog verfolgen ein ganz frohes Weihnachtsfest!! 

Viele Grüße aus Florida, 

Sascha

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen